Kreator
 




Eine der dienstältesten deutschen
Thrash-Metal-Bands ist ohne Zweifel Kreator. Unter dem Namen Tormentor veröffentlichen sie 1984/85 zwei Demos, die dem damaligen Trio, Mille Petrozza (Vocals/Gitarre), Rob Fioretti (Bass) und Jürgen "Ventor" Reil (Drums/Vocals) einen Deal mit Noise einbringen. Im selben Jahr nehmen sie unter dem Namen Kreator die erste Scheibe "Endless Pain" auf, die immer noch als Meilenstein des Thrash Metals gilt und von unzähligen Death- und Black Metal-Bands als Inspirationsquelle angegeben wird.

Teilen sich auf den ersten beiden Alben Mille und Ventor noch den Gesang, erledigt Petrozza diesen Job nach und nach im Alleingang. Nach der Veröffentlichung des von Harris Johns (u.a.
Voivod) produzierten Albums "Pleasure To Kill" sind die Essener mit den Labelkollegen von Destruction und Rage unterwegs und fügen bis zum Erscheinen von "Terrible Certainty" mit Jörg Trietze noch einen zweiten Gitarristen zum Line-Up dazu. Nach dieser Veröffentlichung sind sie zunächst mit Celtic Frost und Virus in England unterwegs, anschließend mit D.R.I. in den USA.

Das von Randy Burns in Los Angeles produzierte "Extreme Aggression" zeigt die Band technisch gereifter. Jedoch meinen manche, dass ihnen etwas von der unbändigen Power abhanden gekommen sei, was aber zu Gunsten besserer und ausgefeilterer Songstrukturen geht. Inzwischen ist ihr Bekanntheitsgrad groß genug, um auch als Headliner gemeinsam mit den Suicidal Tendencies durch die USA zu touren. Zu diesem Zweck holen sie sich mit Frank 'Blackfire' Gosdzik den ehemaligen Sodom-Gitarristen, denn Trietze ist aus der Band geflogen.

Mit "Coma Of Souls" gelingt es Kreator, eine Brücke zwischen der alten Power und der neueren filigranen Gitarrenarbeit zu schlagen. Das Album darf wohl als eines, der zahlreichen Highlights der Bandgeschichte gewertet werden und es schließen sich diverse Abstecher, sogar nach Südamerika, an die Veröffentlichung an. Von einem Highlight kann man vom Nachfolgealbum "Renewal" wohl kaum sprechen. Milles veränderter Gesang und der starke Wandel der Musik stoßen nur auf bedingte Akzeptanz bei den Fans. Auch die Band spricht im Nachhinein nicht von einem Glanzpunkt. Für Mille selbst, scheint das Album aber wichtig gewesen zu sein.

Es dauert anschließend drei Jahre, bis wieder ein Lebenszeichen zu hören ist. Inzwischen sind Kreator vom Noise Label weggekommen und haben bei GUN Records unterschrieben. Verwunderlich ist, dass Ventor die Band verlässt (eigentlich fliegt er wegen Drogenproblemen raus) und auch Rob Fioretti nicht mehr mit von der Partie ist. Stattdessen trümmern Mille und Frank "Cause For Conflict" mit Christian 'Speesy' Geissler (Bass) und dem Ex-Whiplash-Drummer Joe Cangelosi ein, was "Renewal" schnell vergessen lässt. Allein der Gesang ist immer noch etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch kehrt Mille langsam wieder zu alter Form zurück.

"Outcast" zeigt Kreator durch Neuzugang Tommy Vetterli (der früher bei der Schweizer Kultband Coroner zockt) und Rückkehrer Ventor auf dem spieltechnischen Höhepunkt und auch gesanglich ist wieder beinahe alles beim Alten. Auffallend bleibt, dass es Stimmungen und Melodien auf dem Album gibt, die man so von der Band nicht gewohnt ist. Auf der Europatour mit Dimmu Borgir, Krisiun und Richthofen, präsentieren sie ihr neues Material live. Während die Medien das Album meist in den höchsten Tönen loben, sind die Meinungen der Fans sehr geteilt.

Noch weiter gehen die Veränderungen mit dem nächsten Album "Endorama". Dieses zieht scheinbar einen dicken Schlussstrich unter die alten Thrash-Tage und zeigt die Band von einer Seite, die wohl die Wenigsten erwartet hätten. Mille keift nicht mehr so herrlich fies - sondern singt. Damit nicht genug, sucht man das für Kreator typische Gitarrengewitter vergebens. Das Tempo ist deutlich gedrosselt, und die häufig eingängigen und schlüssigen Melodien tendieren schwer in die Gothic-Ecke. Dass dieser Schuss trotzdem nicht nach hinten los geht, dürfte sich schon allein darin zeigen, dass sich Lacrimosa-Mastermind Thilo Wolff spontan dazu bereit erklärt, den Titelsong mit Herrn Petrozza gemeinsam zu intonieren.

Trotz wirklich guter Songs sind die Die Hard-Fans wieder beleidigt und sehen Mille und Co. als verloren an. Somit müssen Kreator reichlich Kritik für die Scheibe einstecken. Die nimmt sich Mille sehr zu Herzen, denn "Violent Revolution" (2001) zieht wieder alle Register, die eine Thrash-Band drauf haben muss. Auf der Scheibe ist auch zum ersten Mal Neuzugang Sami Yli-Sirniö zu hören, der Tommy an der Gitarre ersetzt und von Waltari überläuft. Im Anhang an die Veröffentlichung gehen Kreator knapp zwei Jahr auf Tour und sind in deren Verlauf zunächst mit Cannibal Corpse, dann mit den Kollegen Sodom und Destruction und abschließend noch mit Cephalic Carnage, December und wieder Destruction in den Staaten auf Achse.

Während dieser Touren schneiden sie Tonnen an Material für die erste Doppel Live-CD "Live Kreation" und die erste DVD "Live Kreation - Revisioned Glory" mit. Anschließend lassen sie es zunächst etwas ruhiger angehen, spielen auf dem Rock Hard Festival 2003 und konzentrieren sich auf das Songwriting zum nächsten Album. Diese unterbrechen die Jungs aber für die Teilnahme an der Art Of Noise-Tour gemeinsam mit Nile, Vader, Amon Amarth und Goatwhore durch die USA.

Danach ist Feinarbeit angesagt, denn die neue Scheibe bekommt von Andy Sneap den letzten Schliff verpasst. "Enemy Of God" steht Mitte Januar 2005 in den Regalen und ist wieder ein exzellentes Thrash-Werk, dass die Band zunächst mit Dark Tranquillity, Ektomorf und Hatesphere in Deutschland und anschließend mit Death Angel und Vader in den Staaten betouren will. Die Todesengel müssen aber absagen und so eröffnen Pro Pain den Reigen. Als erste ausländische Metalband spielen sie Anfang Juni in Marokko.

Im Februar 2006 sind Kreator wieder in Nordamerika unterwegs und haben Napalm Death, Undying und A Perfect Murder mit dabei. Den Rest des Jahres lassen sie es relativ angehen, sind aber auf dem Summer Breeze noch als Headliner aktiv. Im Oktober wirft SPV die CD/DVD "Enemy Of God - Revisited" auf den Markt. Darauf gibt es zusätzlich zum 5.1-Mix noch Videomaterial vom Wacken Open Air 2005.

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