Judas Priest
 




Wenn eine Band den altehrwürdigen
Heavy Metal verkörpert, dann ist es Judas Priest. Viele Klischees und die typische Power dieses Genres nehmen mit Judas Priest ihren Anfang. Leder, Motorräder, spitze Schreie, kreischende Gitarren gepaart mit druckvollen Sounds und spielerischer Klasse sind die leckeren Zutaten, die Anfang der Achtziger viele vom Punk überdrüssige Fans findet. Mit ihrer bereits siebten Platte, dem 80er Album "British Steel", bilden Judas Priest zusammen mit Iron Maiden und Saxon die Speerspitze des New Wave of British Heavy Metal (NWOBHM). Als Höhepunkt ihres Schaffens gilt der Klassiker "Defenders of the Faith" aus dem Jahre '84. Judas Priest halten nun seit fast 20 Jahre dem Metal die Treue. Selbst der Ausstieg des charismatischen Frontmanns Rob Halford kann kompensiert werden.

Im Jahre '71 wird die Band von Gitarrist Kenneth 'K.K.' Downing und Bass Ian Hill gegründet. Ein Jahr später stößt Sänger Rob Halford zur Gruppe. Noch ohne Platte touren Priest 1973/74 in kleinen Pkws und ebensolchen Clubs durch Großbritannien und später auch Europa. Um mehr musikalische Transparenz und Tiefe zu erreichen, nimmt man für das erste Album Glenn Tipton als zweiten Gitarristen dazu. Diese fantastischen Vier bilden auf lange Zeit den Kern von Judas Priest. Die Besetzungswechsel an den Drums erinnern jedoch weiter stark an die Rotation eines Ottmar Hitzfeld bei Bayern München. '74 erscheint das Debut "Rocka Rolla" auf Gull Records. Der Titel ist Programm, und so findet man auf der Platte sogar eine Mundharmonika, die die Blueseinflüsse der Band symbolisiert.

Danach folgen kleine, aber recht erfolgreiche Tourneen sowie 1976 Priests zweite Scheibe "Sad Wings of Destiny". Doch erst mit dem 77er Album "Sin After Sin" legen sie ihre erste echte Metal-Platte vor. Weitere Alben folgen, und die Fangemeinde wächst stetig. Live-Erfahrungen können sie mit AC/DC, KissKiss und Led ZeppelinLed Zeppelin sammeln. Der Höhepunkt jeder Priest-Show ist der Song "Hell bent for leather", bei dem Rob Halford mit einer Harley Davidson die Bühne stürmt. Anfang der Achtziger erschaffen Halford und Co. einen wirklichen Klassiker. Das Album "British Steel" enthält mit "Breaking the Law" und "Metal Gods" die Metal-Evergreens schlechthin. Als die beste Platte gilt aber die '84 erscheinende "Defenders of the Faith"-Scheibe. Songs wie "Love Bites" oder "Freewheel Burning" haben auch heute nichts von ihrer Faszination verloren (5 Mark ins Musik-Journalisten Phrasenschwein).

Mit "Turbo" wagen sich Judas Priest deswegen auf poppigeres Neuland. Im Sog der Hardrock-Schwemme, die zu der Zeit mit Europe und Bon Jovi ihre erfolgreichsten Vertreter hat, versuchen Priest ihren Sound ebenfalls mit Synthies aufzumotzen. Doch der Stilwechsel wird ihnen von den meisten Fans übel genommen und es hagelt böse Leserbriefe. Um sich mit den Fans wieder zu versöhnen, folgt '88 die Alibi-Metal-Platte "Ram it down". Songs wie "Heavy Metal", "I'm a Rocker" und "Monsters of Rock" sind selbst für beinharte Metaller zuviel des Peinlichen. Absoluter Tiefpunkt ist die Coverversion des Chuck Berry-Klassikers "Johnny B. Goode". Die Scheibe gilt zu recht als kreativer Tiefpunkt der Band. Mit "Painkiller" ziehen sich Priest zwei Jahre später wieder selbst aus dem Klischee-Dreck des Vorgängers. Das Album zeigt deutliche Einflüsse des Power Metals der Neunziger und die Produktion ist sehr fett und zeitgemäß. Kritiker und Fans sind in seltener Eintracht gleichermaßen begeistert.

1992 steigt Rob Halford überraschend aus, um sich mit Fight neuen musikalischen Herausforderungen zu stellen. Tim Owens wird sein Nachfolger. Die Story von Tim Owens ist wahrscheinlich der Traum eines jeden Musikers. Der eingefleischte Priest-Fan Owens tingelt, u.a. auch als Sänger einer Judas Priest-Coverband, viele Jahre erfolglos durch die Clubs. Im Jahre '96 schlägt seine große Stunde. Die restlichen Mitglieder sind noch immer auf der Suche nach einem neuen Frontmann, als sie ein Live-Video von Owens Tribute-Band sehen. Sofort wird Tim zum Vorsingen nach London eingeladen und nach der Performance des Priest-Klassikers "Victim of Changes" ist er engagiert. Den Spitznamen "Ripper" bekommt Owens noch am gleichen Tag, da er mit dem gleichnamigen Song einen weiteren Klassiker eindrucksvoll zum Besten gibt. Zwei Jahre später ist sein erstes Priest-Album "Jugulator" fertig. 2001 erscheint "Demolition", außerdem kommt der Film "Rock Star" ins Kino, der auf dieser Story basiert. Tim Owens wird von Marky Mark gespielt. Was für ein Frevel!

Nach zwei Studio-Alben ist für Ripper die Show bei Judas Priest schon wieder vorbei. Aus der Traum. Aber was soll der Gute machen, nachdem bekannt wird, dass Rob Halford wieder auf das Metal-Schlachtschiff zurück kehrt? Im Januar 2003 kursieren erste Gerüchte im Netz, das Management dementiert brav, im Juli ist die Katze aber doch aus dem Sack. Die beiden Parteien, die ohne einander nicht so recht aus dem Quark kamen, ziehen wieder an einem Strang. Bis zu einem neuen Lebenszeichen auf Tonträger dauert es zwar noch, aber letztendlich steht mit "Angel Of Retribution" Ende Februar 2005 ein typisches Priest-Album in den Läden.

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